Rechtsanwältin für Tierschutzrecht
Eva Biré

VG Potsdam: Umstrittende ASP-Zäune vor Gericht


Die in Naturschutzgebieten errichteten festen Zäune sollen eine Ausbreitung der ASP in Deutschland verhindern und kosteten bereits etlichen Wildtieren das Leben.

Es ist eine umstrittene Maßnahme, auf die u.a. der Landkreis Uckermark zur Seuchenbekämpfung zurückgegriffen hat. Um eine Einwanderung von mit der ASP infiziertem Schwarzwild von Polen nach Deutschland zu verhindern, wurden zwei feste Zäune entlang der Grenze zu Polen gezogen. Dies wurde spätestens Ende des Jahres 2021 höchst dramatisch, als im an der Grenze befindlichen Nationalpark Unteres Odertal, etliche Wildtiere aufgrund der Umzäunungen gehindert waren, dem jährlich wiederkehrenden Hochwasser auszuweichen und dadurch elendig ertranken.1

Der Nationalpark umfasst u.a. ein künstliches Hochwassergebiet, das mit Hilfe von sog. Nasspoldern in den Monaten November bis April mit Wasser aus der Oder geflutet wird. Das Wasser wird so innerhalb der höher liegenden Deiche gehalten und die umliegenden Ortschaften werden vor Hochwasser geschützt.2

Leider wurde dieser Umstand bei der Planung der Umzäunungen nicht berücksichtigt. Die zwei den Park umschließenden Grenzzäune verlaufen innerhalb des Nationalsparks zwischen den Deichen, sodass die im Nationalpark lebenden Tiere die höher gelegenen Deiche zum Schutz vor dem Hochwasser nicht mehr erreichen können.

1 https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/drama-im-oder-nationalpark-tiere-ertrinken.

2 https://mluk.brandenburg.de/media_fast/4055/np_polder_fb.pdf.


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